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Fordere den Berg heraus

Fordere den Berg heraus

Der Radweg - ein Ort, wo die Radfahrer oft Hektoliter Schweiß ausschütten, Ihre eigenen Barrieren überwinden und Rekorde brechen. Bekannte Sportler führten uns an magische Orte, die Ihnen für immer in Erinnerung bleiben werden, da sie für viele Radsportbegeisterte ganz oben auf der Liste der Sportträume, die zu realisieren sind, stehen.

Fordere den Berg heraus

PASSO DELLO STELVIO

Seit 2003 besuche ich fast jede Saison Livigno. Es ist eine Trainingsmekka für Radfahrer und ein idealer Ort für das Training im Hochgebirge während der Saison. Ich war mindestens ein Dutzend Mal dort. Während des Trainings habe ich mehrmals die benachbarten Pässe bezwungen - Foscagno, Eira, Forcola, aber für Radfahrer sind sie jedoch nicht die verlockendsten. In der Nähe von Livigno erwartet die Liebhaber des Zweirads der majestätische Stilfser Joch, Mortirolo und mein Lieblingsgebirgspass, wegen der schönen Aussichten, Gavia. Unter diesen Orten ist der Stilfser Joch der bekannteste Anstieg mit endlosen (wie es scheinen mag) Serpentinen.

Wie oft musste ich am Stilfser Joch umkehren... Wie oft habe ich den Geruch von Kaffee gespürt, der am Gipfel wartete, ohne dass meine Lippen mit ihm in Kontakt kamen. Als ob das nicht genug Leiden wäre, besucht mich oft mein Partner - Przemek Zawada, ein Hobby-Radfahrer und Blogger - auf den Gruppierungen. Niemand fordert Ihn auf um Intervalle zu fahren! Wo immer wir also sind, während ich mich auf einem Anstieg hinauf quäle, „besichtigt“ er alle Kultpässe in der Gegend und geht mir auf die Nerven.

In den letzten Jahren versuche ich immer öfter mein Trainingsprogramm aufzubessern. Ich plane meine Trainings so, dass ich meinen Körper mit Endorphinen versorge, da die Trainings dann viel effektiver sind. Die Endorphinen erscheinen automatisch, wenn ich die legendären Pässe bezwinge. Dank der Tatsache, dass ich ein wenig nachgegeben habe, konnte ich nach einem Dutzend Jahren endlich einen Espresso auf dem Stilfser Joch Gipfel genießen! Der Wolf wird satt und das Schaf bleibt verschont! Ich hatte auch das Vergnügen, meinen Idol zu treffen - Annemiek van Vleuten und einen Teil des Anstiegs in Ihrer Gesellschaft zu bezwingen.

So ganz gibt es jedoch kein Happy End. Ich werde ehrlich sein - Ich besiegte den Stilfser Joch von der leichteren Seite, nämlich näher an Livigno. Die legendären Serpentinen liegen immer noch vor mir. Etwas sagt mir, dass ich schon ohne Rennlizenz noch einmal darauf zurückkommen werde.

MAJA WŁOSZCZOWSKA

Weltmeisterin in Mountainbiking von 2010 sowie zweimalige Olympische Vizemeisterin von 2008 und 2016

SANT GRAU

SANT GRAU

Der Fahrradweg, der ungewöhnliche Emotionen hervorruft, ist zweifellos der Sant Grau Anstieg in Spanien. Am Ende des Hügels kommen wir in ein kleines Dorf, vorbei an einer schönen alten Kirche, die für Radfahrer ein Symbol der letzten Geraden ist. Bis zu diesem Punkt ist der Anstieg 5 Kilometer lang und weist im Durchschnitt eine Steigung von 6% auf, aber eigentlich bleibt bis zum Gipfel nur noch ein einziger, aber sehr steiler Kilometer, wo die durchschnittliche Steigung 10% übersteigt, manchmal erreicht der steile Anstieg sogar 20%!

Vor einigen Jahren hatte ich mein Debüt in Sant Grau, als ich zum ersten Mal mit der GVT-Gruppe im Vorbereitungslager war. Es war die Zeit der ersten Popularitätswelle von der Strava App, die die Zeit der Radfahrer auf bekannten Strecken misst. Nach dem Training bemerkte ich, dass meine Zeit eine der besten ist, im Vergleich zu den anderen Frauen, obwohl eines der Mädchen mich um sogar einige Minuten überholte! Ich fragte „Wer ist das? Irgendeine Marianne Vos“. Alle lachten und rieten mir, den Namen in der Suchmaschine zu finden. So fand ich heraus, dass Sie eine dreizehnfache Weltmeisterin und zweifache Olympiasiegerin im Radsport ist.

Der Anstieg selbst ist nicht besonders anspruchsvoll. Seine Magie liegt in atemberaubenden Aussichten. Er beginnt an der Küste und nach den ersten 200 Metern hat man auf der linken Seite einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und einen Teil der Costa Brava Küste, die zur Stadt Tossa de Mar führt.

Zahlreiche Serpentinen auf dem Anstieg machen das Panorama des gesamten Hügels aus verschiedenen Perspektiven sichtbar, was uns erlaubt unseren Vorteil im Falle eines Rennens zu kontrollieren. Schlimmer noch, wenn uns jemand entkommt. Dann kann unser Rivale auf uns herabsehen. Ich empfehle auf jeden Fall die erste Option.

PAULINA KOTFICA

Mehrmalige Medaillengewinnerin und mehrfache polnische Meisterin beim Triathlon in allen Kategorien, 11. Platz in den 1/2 Ironman Distanz Weltmeisterschaften (2017), Siegerin im Enea Ironman 5150 Warsaw (2016).

VON SANT FELIU DE GUIXOLS NACH TOSSA DEMAR AN DER KÜSTE ENTLANG

VON SANT FELIU DE GUIXOLS NACH TOSSA DEMAR AN DER KÜSTE ENTLANG

Es gibt viele Orte, an denen ich das Vergnügen hatte zu trainieren. Sport ist meine Leidenschaft, deshalb müssen die zurückgelegten Routen einzigartig sein. Ich vermeide Monotonie, deshalb wähle ich gerne lange Trainingsstrecken die ich dann aber nicht Tag für Tag wiederhole. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wovon an der Spitze die Strecke von Sant Feliu de Guíxols nach Tossa de Mar ist. Es ist kein typischer Anstieg, aber einer der wenigen Orte, wo es auf dieser Distanz keinen einzigen flachen Abschnitt gibt. Und im Detail - Länge: 20,8 km, Summe der Hügel: 495m, Zahl der Abfahrten: unzählig, Zahl der Anstiege: ebenso, Zahl der Kurven: Ich habe mit dem Zählen aufgehört, Attraktivität: 6/5!

Noch bevor ich auf die erste Gruppierung in Katalonien gefahren bin, hörte ich oft Erwähnungen dieses Ortes, bei der Beobachtung von Radrennen, beim Lesen eines Buches über Lance Armstrongs Zeiten oder beim Ansehen eines Interviews mit Jan Frodeno. Ich fragte mich, warum es so unter Radfahrern und Triathlonisten berühmt ist. Ich habe es erst begriffen, nachdem ich diese Strecke zum ersten Mal gefahren bin. Die Strecke selbst ist extrem kurvenreich, hügelig und technisch schwierig.

Die Straße windet sich, an der Küste entlang, ständig hinauf und hinunter. Die Anstiege treten unerwartet hervor, weshalb man in kurzer Zeit die Übersetzung reduzieren und an die Steigung anpassen muss. Jeder Anstieg ist anders, was eine gute Kraftverteilung erfordert. Die Abfahrten kommen genauso oft vor. So entsteht die Möglichkeit, in kurzer Zeit Geschwindigkeit zu entwickeln. Die Eindrücke werden durch eine große Anzahl an Kurven verstärkt, was erfordert, dass man geschickt in jede von ihnen hineingeht, sie angemessen schneidet und die Geschwindigkeit anpasst. Die Route wird von einer fantastischen Landschaft begleitet: auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Felsen über denen sich ein blauer Himmel erstreckt. Wir unsererseits radeln auf einer verworrenen Straße, vorbei an mehreren Rastplätzen. Natürlich lohnt es sich stehenzubleiben, um wenigstens ein Foto zu machen, das das Training dokumentiert.

MACIEJ CHMURA

Polnischer Meister in der Ironman Distanz (2017, 2018)

PICO DE VELETA

PICO DE VELETA

Der dritthöchste Gipfel in Spanien, der Pico del Veleta (3398 m ü. M.), ermöglicht es Ihnen, in Begleitung der besten Radfahrer, mit dem Fahrrad über die Wolken zu „klettern“. Der Anstieg zum Gipfel lehrt vor allem Geduld. In Grenada, auf einer Höhe von etwa 900m ü. M., startend, fahren wir an malerischen Ausblicken vorbei, auf einer Straße, die sich mit zahlreichen Kurven für über 44 km windet. Die durchschnittliche Steigung des Anstieges beträgt 5,9%, während die Höhe ca. 2663 m erreicht. Die höchste durchschnittliche Steigung bei 1 km beträgt 9,2% und bei 100 m beträgt sie 11%.

Auf einer Höhe von 2650 m ü. M. stoßen wir auf eine Schranke, hinter der sich ein asphaltierter Radweg befindet, der 1,5 km vor dem Gipfel in einen steinigen Kiesweg übergeht. Dies hält die ehrgeizigsten Radfahrer natürlich nicht davon ab, um bis an die Spitze zu gelangen. Während des Anstieges passieren wir eines der berühmtesten CAR Hochgebirgs-Sportzentren in Sierra Nevada, der mein beliebtester Trainingsort ist. Im Jahr 2011 war ich das erste Mal dort, um mich auf die Olympischen Spiele in London vorzubereiten. Obwohl das Training auf einer solchen Höhe viel anspruchsvoller ist, bringt es erstaunliche Ergebnisse. Ich muss allerdings zugeben, dass ich den Gipfel nie mit dem Fahrrad erreicht habe, weil es nicht in meinem Trainingsplan war. Ich habe sie zu Fuß erreicht. Während ich in Vorbereitungslagern war, bin ich mehrmals von Granada bis zu der vorher erwähnten Schranke auf 2650 m Höhe hinaufgefahren, wo eines der Etappen des Vuelta Espania Rennens sein Ziel hat.

Die Reise nach Pico de Veleta bleibt noch besser in Erinnerung, wenn man bei der Hinauffahrt die größten Radstars trifft - Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Marcel Kittel. Gerade während der Gruppierungen in Sierra Nevada kommen führende Profiradfahrer in Form, was eine perfekte Gelegenheit bietet, um Sie beim Training zu beobachten. .

AGNIESZKA JERZYK

Die höchst dekorierte polnische Radfahrerin. Zweimalige Teilnehmerin an den Olympischen Spielen im Triathlon. (2012/2016) Welt- und Europameisterin U23. Vierfache Gewinnerin des renommierten Ironmans 70.3.

DER KARDUNG-PASS

DER KARDUNG-PASS

Ich habe diesen Ort nur einmal besucht, aber er ist mit einzigartigen Emotionen verbunden. Es ist der Kardung-Pass im Himalaya Gebirge, deren Höhe 5359 m ü. M. beträgt. Als Profiradfahrer habe ich mehrmals die meisten europäischen Pässe bereist, was immer mit Schmerzen und großer Erschöpfung einherging. Unmittelbar nach dem Ende meiner beruflichen Karriere kam ich an einen Ort, dessen Charme und gleichzeitig die Ruhe, die mich bei der Überwindung dieses Berges begleitete, mit keiner der Routen meiner Wettkampfjahre vergleichbar ist. Am Fuße des Berges liegt das schöne Dorf Ladakh, das das kleine Tibet genannt wird. Zum Gipfel führt eine kurvenreiche Straße mit herrlicher Aussicht, die 39 km lang ist. Die tiefer gelegten Teile sind mit Asphalt bedeckt, aber der höhere Teil der Straße besteht aus Kies und sogar teilweise aus Schlamm, der durch Schneeschmelze entsteht.

Mein Anstieg dauerte fast 3 Stunden, aber die Abfahrt war etwas, was Sie nirgendwo sonst auf der Welt erleben werden. Die Emotionen und Spannung waren sehr real. Wer hätte nämlich gedacht, dass während acht Tagen die Sonne scheinen würde und am Tag unserer offiziellen Auffahrt der Schnee fallen würde? Dies führte zu Sauerstoffmangel, einschlafenden Händen, Verlust der Sehschärfe und der Kontrolle über die Fahrtrichtung geradeaus. Zudem machte der Linksverkehr es schwer, sich beim Anstieg an den Straßenrand zu halten, was dazu führte, dass man direkt am Abgrund entlang fuhr. Bei einer signifikanten Hypoxie des Körpers erzeugt wahrscheinlich nur die Abfahrt mehr Adrenalin.

BARTOSZ HUZARSKI

Polnischer Profiradrennfahrer auf der Straße, ehemaliger Radfahrer der Gruppe UCI Professional Continental Team Bora-Argon 18. Er spezialisiert sich in der Bergfahrt.


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